Vertrauen
Vom Verlust und Finden eines Lebensprinzips
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Verlag Freies Geistesleben
Aufs Ganze gehen
Ohne Vertrauen können wir nicht leben. Wir sind aber schon dabei, es zu verlieren, wenn wir über es nachdenken. Wie lässt sich Vertrauen jenseits naiver Selbstverständlichkeit in seiner produktiven Kraft freisetzen? Ruth Ewertowski zeichnet die Konturen einer Lebenskraft, die sowohl in jedem einzelnen Leben als auch in der Menschheitsgeschichte ihre ungeheure Bedeutung hat.
»Vertrauen ist ein Mittleres zwischen Wissen und Nicht-Wissen. Gerade in unserem medialen Informationszeitalter, in dem wir das Vertrauen wie nie zuvor durch Wissen zu ersetzen suchen, spüren wir, dass uns doch die ganz andere Qualität des Vertrauens fehlt. Denn gegenüber dem Wissen, das Vollständigkeit anstrebt, aber nie erreichen kann, geht es auf ein Ganzes, ohne dies stückchenweise zusammensetzen zu müssen. Wer einem Menschen vertraut, vertraut dem ganzen Menschen, auch wenn er weiß, dass dieser in Details schusslig, unpünktlich oder unfähig ist. Das Vertrauen geht aufs Ganze, das Wissen ist Stückwerk. Das Vertrauen hat eine Gewissheit, die durch noch so viele Informationen nicht zu erreichen ist. Und während die Menge der Information zum Gegenstand einer Sucht wird, trägt das Vertrauen eine bewegte Ruhe in sich, die auf etwas anderes als das Berechenbare geht. Es sieht mehr und anderes als das Misstrauen, das in seiner Vorliebe für das Schlechte das Unsichtbare, das Geistige, das schöpferische Potential, das Werdende nicht sehen kann. Das Vertrauen aber sieht produktiv« ...
Ruth Ewertowski
1.Vertrauensverlust, Bewusstseinsgewinn und Weg in die Freiheit. Oder: Warum hat Orpheus sich umgedreht? | 2. Das Vertrauen in der Biografie. Von den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens | 3. Zwischen Verzweiflung und Vertrauen: die schöpferische Klage Hiobs | 4. Der Mensch rollt aus dem Zentrum ins X. Die Kopernikanische Wende und der Verlust des Vertrauens in der Menschheitsgeschichte | 5. In der Mitte der Zeit. Wiedergeburt des Vertrauens durch Verantwortung | 6. Vertrauen geht aufs Ganze. Geborgenheit in der Gefahr.