Die Chance ihres Lebens
Sylvie liebt die Gelassenheit, sie möchte das «Laken der Zeit» am liebsten nicht zerwühlen. Doch das halbe Jahr an der Universität in South Carolina, wohin ihr Mann Hector aus Paris als Gastprofessor berufen wurde, stellt sie vor eine Herausforderung. mehr >>
Oktaven
Zu dritt haben sie Paris verlassen, um ein halbes Jahr in den USA zu leben – Hector, Sylvie und ihr gemeinsamer Sohn Lester. Unter den aufregenden Herausforderungen der neuen Umgebung nimmt jeder von ihnen einen unerwarteten Weg. Besonders für Sylvie, die eigenwillige Hauptperson und emotionale Mitte in diesem ebenso sinnlich-anschaulichen wie psychologisch feinen Roman von Agnès Desarthe, liegt hier die Chance für Vergewisserung und Veränderung zugleich.
Sylvie liebt die Gelassenheit, sie möchte das «Laken der Zeit» am liebsten nicht zerwühlen. Doch das halbe Jahr an der Universität in South Carolina, wohin ihr Mann Hector aus Paris als Gastprofessor berufen wurde, stellt sie vor eine Herausforderung. Während Hector im universitären Milieu in jeder Hinsicht umschwärmt wird und neuen jugendlichen Elan zeigt, macht Sylvie zögernd allein erste Schritte und Bekanntschaften in dem fremden Milieu. Wo liegt eigentlich ihr eigener Weg nach Jahrzehnten der Ehe? Vielleicht ist die Bearbeitung des Tons in einer Töpferwerkstatt der Anfang? Und wie ist die jüngste Anwandlung ihres vierzehnjährigen Sohnes zu verstehen, sich meditativ zu versenken und Gebete zu murmeln?
So stoisch ruhig Sylvie auch sein mag, die Entdeckung von Hectors neuem Lebenswandel wühlt sie auf. Andererseits – wer kennt und liebt seine kleinen charakteristischen Gesten so wie sie? Niemals käme sie auf die Idee, die Ecke seines rechten Hemdkragens wieder herunterzuklappen, die er so gern hochstellt.
Ein feinsinniger, kluger Roman über Liebe und Leidenschaft, Treusein und Freilassen, gemeinsames Altern in einer Partnerschaft und individuelle Aufbrüche im Jugendalter.