Das Mädchen Jeanne d´Arc
Als Jeanne d’Arc ihre ersten Lebensschritte unternahm, war Paris englisch, und Heinrich V. von England wurde dort zum König ausgerufen. mehr >>
Verlag Freies Geistesleben
Als Jeanne d’Arc ihre ersten Lebensschritte unternahm, war Paris englisch, und Heinrich V. von England wurde dort zum König ausgerufen. Die Normandie, alle Provinzen von Nantes bis hin zu den Pyrenäen waren englisch, Flandern und Burgund hatten sich den Engländern ergeben. Nur noch der Rest des Landes gehörte Karl VII. von Valois, der sich nicht König nennen konnte, weil er nicht sicher war, ob er den verstorbenen französischen König Vater nennen durfte. So war er ein Mann ohne Residenz, ohne Regierung – bettelarm und willenlos. Als er Jeanne d’Arc zum erstenmal empfing, hielt er sich gerade auf Schloß Chinon auf, in dem einst der Großmeister der Templer, Jacques de Molay, gefangengehalten worden war ...
Wie gewinnt Johanna das Vertrauen des Dauphins, um ihm seine Rolle im Zeitengeschick zu verdeutlichen? Wie behauptet sie sich gegen Machtpolitik, gegen Intrige, gegen die Gesinnung des Tages? Wer ist dieser Mensch, der aus der Umschlossenheit eines lothringischen Dorfes aufbricht, dem Schicksal Europas für Jahrhunderte die Richtung zu geben? »Glaubst du, dass du im Stande der Gnade bist?« - eine tödliche Frage. Antwortete sie mit Ja, konnte sie wegen Häresie verurteilt werden, antwortete sie mit Nein, war sie des Teufels . . . mutig und fest erwiderte Johanna: »Wenn ich im Stande der Gnade bin, möge mich Gott darin erhalten, bin ich es nicht, möge er mich darein versetzen!«